Die Ausstellung „Frauen – Künstlerinnen der Moderne“ im Städel Museum Frankfurt bot den Teilnehmenden eine Reise durch die Geschichte weiblicher Kunstproduktion. Dabei eröffnete sie zentrale Perspektiven auf Demokratiebildung, Geschlechtergerechtigkeit und Empowerment.
Verborgene Geschichte sichtbar machen
Der Beitrag von Frauen zur Kunst der Moderne ist unbestreitbar, bleibt aber bis heute häufig im Schatten männlicher „Künstlergenies“. Die Ausstellung holte Malerinnen und Bildhauerinnen wie Louise Breslau, Ottilie W. Roederstein oder Marg Moll aus dem Abseits und rückte sie mit rund 80 Werken von 26 Künstlerinnen aus internationalen Sammlungen ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Gezeigt wurden erstmals präsentierte Gemälde, Skulpturen, Fotografien und persönliche Dokumente, die die Lebenswege und das künstlerische Selbstverständnis dieser Pionierinnen nachzeichnen.
Künstlerinnen als Wegbereiterinnen
Die Werke zeigten, wie sich Frauen mit Professionalität und Eigenständigkeit gegen die Dominanz männlicher Strukturen im Kunstbetrieb behaupteten. In Metropolen wie Paris oder Frankfurt und im progressiven „Neuen Frankfurt“ der 1920er-Jahre bildeten sie Netzwerke, unterstützten einander und schufen damit Räume für kreatives Schaffen und gegenseitige Stärkung.
Netzwerke als Strategie
Ein besonderer Fokus der Ausstellung lag auf dem Wert kollektiver Strukturen und internationaler Verbindungen. Briefe und Fotografien dokumentierten Ateliergemeinschaften, Künstlerinnenverbände und strategische Allianzen. Diese Netzwerke ermöglichten es Frauen, als Künstlerinnen, Lehrerinnen, Mentorinnen und Kulturvermittlerinnen aktiv die Geschichte des Städel Museums und der Städelschule mitzugestalten.
Empowerment durch Kunst
Für die Jugendlichen war die Ausstellung weit mehr als Kunstbetrachtung, sie wurde zum Raum für Reflexion und Selbstverortung. Die Künstlerinnen hinterfragten mit ihren Werken tradierte Rollenbilder, präsentierten sich selbstbewusst in Männerdomänen wie der Bildhauerei oder in Darstellungen des weiblichen Körpers. Dieser selbstbestimmte Ausdruck inspirierte insbesondere junge Besucher:innen dazu, eigene Fragen zu Identität, Rollenbildern und Teilhabe zu stellen.
Demokratiebildung im Museum
Durch die Auseinandersetzung mit historischen Bedingungen weiblicher Kunstproduktion wurde ein Bogen zur Gegenwart geschlagen: Wer darf Kunst machen? Wer wird anerkannt? Die Jugendlichen setzten sich mit sozialen und kulturellen Machtstrukturen auseinander, ein zentraler Bestandteil politischer Bildung und demokratischer Selbstermächtigung.
Vielfalt der Stimmen
Die stilistische und inhaltliche Vielfalt der Werke spiegelte den gesellschaftlichen Wandel der Zeit. Von den ersten Bildhauerinnen an der Städelschule um 1900 bis zu den jungen Künstlerinnen der 1930er-Jahre reichte das Spektrum weiblichen Schaffens, kraftvoll, vielfältig und innovativ.
Fazit
Die Ausstellung „Frauen“ war für die Jugendlichen weit mehr als ein Museumsbesuch, sie war ein lebendiger Ort des Lernens, der Begegnung und des Empowerments. Sie bot Mut zur Selbstpositionierung und eröffnete Perspektiven auf Gleichberechtigung, kulturelle Teilhabe und demokratische Gestaltung – Werte, die das Jugendforum der PfD Limburg aktiv stärkt.