Jugendengagementkongress 2025

Vom 20. bis 23. Mai 2025 nahmen sechs Jugendliche der Kulturenwerkstatt am Jugendengagementkongress (JEK) in Berlin teil, organisiert von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Der Kongress bietet jungen Engagierten aus ganz Deutschland Raum, sich über gesellschaftlich relevante Themen auszutauschen, voneinander zu lernen und neue Impulse für ihr Engagement zu gewinnen.

Während des Kongresses besuchten die Jugendlichen verschiedene Workshops, teils gemeinsam, teils individuell. Je nach Interesse nahmen sie einzeln oder in kleinen Gruppen an unterschiedlichen Angeboten teil. Dadurch erhielten sie vielfältige Perspektiven und neue Anregungen für ihr eigenes Engagement.

Ein Workshop beschäftigte sich mit antimuslimischem Rassismus und Mechanismen der Diskriminierung. Die Teilnehmenden setzten sich mit Vorurteilen und gesellschaftlichen Stereotypen auseinander und tauschten persönliche Erfahrungen aus.

Ein weiterer Workshop behandelte das Thema Israel und Palästina im Kontext von Rassismus und Antisemitismus. Die Jugendlichen lernten, wie man sensibel über dieses schwierige Thema sprechen kann, ohne diskriminierende Narrative zu reproduzieren.

Auch das Thema Antifeminismus und Queerfeindlichkeit in rechtspopulistischen Diskursen wurde in einem Workshop beleuchtet. Hier ging es darum, wie gezielte Angriffe auf Diversität instrumentalisiert werden – und wie man sich diesen entgegenstellen kann.

Ein Workshop zur Generationengerechtigkeit eröffnete den Teilnehmenden die Diskussion über faire politische Beteiligung verschiedener Altersgruppen und darüber, wie sich Engagement generationsübergreifend gestalten lässt.

Der Workshop „Wer ist wir?“ fand im Lernort 7xjung statt und bot einen kreativen Zugang zu Fragen von Zugehörigkeit, Identität und demokratischem Zusammenleben.

Ein besonderer Höhepunkt war der Besuch der Neuen Synagoge Berlin. Nach einer Führung zur Geschichte des Gebäudes und zum jüdischen Leben in Deutschland trafen die Jugendlichen zwei junge jüdische Menschen aus dem Projekt Meet a Jew. In einem offenen Gespräch ging es um Alltag, Identität und die Vielfalt jüdischen Lebens heute.

Am Freitag stand im Rahmen eines Kulturworkshops eine kleine Rallye im Berliner Stadtteil Wedding auf dem Programm – ein entspannter Spaziergang ohne Zeitdruck. Auf der Route wurden Orte der Kolonialgeschichte, der Ökologie und der Kulturpolitik entdeckt, mit viel Raum für Austausch und Reflexion.

Am letzten Tag, dem 23. Mai, nahmen die Jugendlichen am offiziellen Festakt zum Tag des Grundgesetzes teil. Dieser wird jährlich veranstaltet und ehrt Menschen, die sich in besonderer Weise für Demokratie und Toleranz einsetzen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Thomas Krüger, dem Präsidenten der Bundeszentrale für politische Bildung, der in diesem Jahr sein letztes Amtsjahr begleitete.

Im Rahmen der Veranstaltung wurden fünf Personen bzw. Initiativen als „Botschafterinnen und Botschafter für Demokratie und Toleranz“ für ihr herausragendes zivilgesellschaftliches Engagement und ihre Zivilcourage ausgezeichnet: Fatuma Musa, Sarah Hüttenberend, Gianni Jovanovic, Anna Ohnweiler und Serpil Temiz.

Die Preisverleihung war feierlich und inspirierend. Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft würdigten die Preisträgerinnen und Preisträger und betonten die Bedeutung von Vielfalt und Zusammenhalt in einer demokratischen Gesellschaft.

Den Abschluss des Kongresses bildete eine ausgelassene Abendveranstaltung in der Alten Turnhalle Berlin. Ab 18 Uhr feierten alle Teilnehmenden gemeinsam mit Abendessen, einem Dance-Battle und einer großen Party bis Mitternacht das Ende eines intensiven und bereichernden Kongresses – ein Moment der Freude, des Austauschs und des gemeinsamen Feierns der Vielfalt.

Der Jugendengagementkongress 2025 war für die Jugendlichen der Kulturenwerkstatt eine außergewöhnliche Erfahrung. Sie gewannen neue Perspektiven, lernten inspirierende Menschen kennen und nahmen wertvolle Impulse für ihr eigenes Engagement mit. Ihr Dank gilt der bpb für die Organisation, den Workshop-Leitungen für ihre Expertise und allen Jugendlichen, die diese Tage zu etwas Besonderem gemacht haben.