Utopien und Visionen / April - November 2024
Das Jugendkulturprojekt „Utopien und Visionen“ entstand unter Einbindung der Jugendinitiativgruppe der Kulturenwerkstatt, die das Thema selbst wählte, um den oft düsteren Zukunftsprognosen und der gesellschaftlichen Unruhe etwas Positives entgegenzusetzen. Von Anfang an stand fest: Dieses Projekt sollte eine Plattform schaffen, auf der junge Menschen ihre Ideen und Hoffnungen für die Zukunft künstlerisch ausdrücken können. Für die Teilnehmenden bot es die Möglichkeit, Zukunftsbilder zu entwerfen, die Mut machen und Alternativen zu den oft pessimistischen Sichtweisen aufzeigen.
Sobald klar war, dass das Projekt im Rahmen des Modellprojekts „Kulturkoffer Hessen“ durchgeführt werden konnte, stellten sich die Jugendlichen der Planungsgruppe der Herausforderung, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. Dabei wurde das Projekt selbst zu einer Vision. Der Prozess verlangte von den Jugendlichen, Verantwortung zu übernehmen, was anfangs viele Selbstzweifel auslöste. Doch nach und nach entdeckten sie ihre eigene Selbstwirksamkeit, was beeindruckende individuelle Entwicklungen zur Folge hatte.
In gemeinsamer Arbeit wurden Termine festgelegt, Räume organisiert und Aufgaben verteilt. Es entstanden erste Ideen für das Programm, Flyer wurden entworfen und weitere Jugendliche durch persönliche Ansprache zur Teilnahme motiviert. Der erste mehrtägige Workshop fand in den Osterferien statt, gefolgt von weiteren intensiven Workshop-Phasen in den Sommer- und Herbstferien. Zwischen diesen Terminen trafen sich die Jugendlichen regelmäßig, um Anpassungen vorzunehmen, an verschiedenen Teilbereichen des Projekts weiterzuarbeiten und Filmsequenzen zu erstellen.
Ein besonderer Höhepunkt war die Zwischenpräsentation auf einem Kulturfest kurz nach den Sommerferien, bei der erste Ausschnitte des Erarbeiteten auf einer Freilichtbühne gezeigt wurden. Die Teilnehmenden spürten hier zum ersten Mal die unmittelbaren Reaktionen des Publikums, das von den Darbietungen sichtlich ergriffen war. Diese Erfahrung war für die Jugendlichen von großer Bedeutung, da sie ihnen zeigte, wie stark ihre künstlerische Arbeit auf andere wirken kann.
Ein zentrales Merkmal des Projekts war seine Offenheit: Es war derart gestaltet, dass möglichst viele junge Menschen teilnehmen konnten – ob langfristig oder nur für kurze Zeit. Dieser flexible Ansatz ermöglichte es 55 Jugendlichen, sich in verschiedenen Phasen zu beteiligen. An den Projekttagen waren stets etwa 35 Personen aktiv dabei.
Gemeinsam mit der Initiative „Dann mach doch!“ wurden erste Schritte unternommen, auch junge Menschen mit Beeinträchtigungen in das Projekt einzubeziehen, was zwar eine große Herausforderung darstellte, jedoch wertvolle Erfahrungen für die Planung zukünftiger Projekte lieferte. In speziellen Workshops entstanden Bilder, die später als Bühnenbilder projiziert werden. Um den eng getakteten Tagesablauf einer Teilnehmerin zu berücksichtigen, die auch fester Teil des Ensembles wurde, fanden zusätzliche Veranstaltungen an Wochenenden und späten Nachmittagen statt.
Der endgültige Abschluss des Projekts fand am 16. November in der Dorle-Schäfer-Halle in Limburg statt, wo alle Interessierten eingeladen waren, die Ergebnisse der kreativen Arbeit zu erleben. Die Präsentation markierte den Höhepunkt des Projekts und bot sowohl den Teilnehmenden als auch dem Publikum die Möglichkeit, die gesammelten Visionen und Utopien zu teilen.
Die Umsetzung eines solch umfassenden Projekts wäre ohne die finanzielle Unterstützung durch das Modellprojekt „Kulturkoffer Hessen“ nicht möglich gewesen. Die Förderung hat nicht nur das Projekt selbst ermöglicht, sondern auch den Jugendlichen den Raum gegeben, sich kreativ zu entfalten, Verantwortung zu übernehmen und wertvolle Erfahrungen für ihre persönliche und soziale Entwicklung zu sammeln.




"Grundrechte und Werte" - mit Auszubildenden der Albert Weil AG
Ende August fand ein besonderes Jugendprojekt im Alten Kalkwerk in Diez statt, das die Grundrechte der Bundesrepublik Deutschland und die Werte der Albert Weil AG in den Mittelpunkt stellte. 35 Auszubildende der Albert Weil AG, die in Bereichen wie Straßenbau, Verwaltung und EDV tätig sind, nahmen an der Veranstaltung teil. Ziel des Projekts war es, den jungen Teilnehmenden nicht nur politische und gesellschaftliche Grundlagen zu vermitteln, sondern auch die Bedeutung demokratischer Werte in ihrem beruflichen und privaten Alltag hervorzuheben.
Ein besonderer Impuls aus der Geschäftsleitung
Das Besondere an diesem Projekt war die Initiative der Geschäftsleitung der Albert Weil AG selbst. Diese hatte den ausdrücklichen Wunsch geäußert, ein Format zur politischen und gesellschaftlichen Bildung für die Auszubildenden zu schaffen. Die Umsetzung übernahm die Kulturenwerkstatt, die in enger Abstimmung mit dem Unternehmen ein abwechslungsreiches und praxisnahes Programm entwickelte.
Wertevermittlung in außergewöhnlicher Kulisse
Die Wahl des Veranstaltungsortes – das Alte Kalkwerk in Diez – verlieh dem Projekt eine einzigartige Atmosphäre. In diesem geschichtsträchtigen Rahmen setzten sich die Teilnehmenden intensiv mit der Themenstellung auseinander. In Workshops und Diskussionsrunden wurden Themen wie Meinungsfreiheit, Gleichberechtigung und gesellschaftliche Verantwortung teilweise auch interaktiv behandelt. Das Ziel war es, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch den Raum für persönliche Reflexion und Austausch zu schaffen.
Gesellschaftliche Bildung als Teil der Ausbildung
Die Veranstaltung zeigt, wie Unternehmen wie die Albert Weil AG ihre Rolle als gesellschaftliche Akteure wahrnehmen. Indem sie politische Bildung in ihre Ausbildungsprogramme integrieren, tragen sie dazu bei, junge Menschen zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern zu machen, die sich ihrer Rechte und Pflichten bewusst sind.
Dieses Projekt setzt ein starkes Zeichen für die Bedeutung von gesellschaftlicher Verantwortung in der Berufsausbildung und bietet ein Vorbild für andere Unternehmen.
Bildungsfahrt Berlin 2024
Zeitreise in Berlin – 75 Jahre Grundgesetz und die Entwicklung der Demokratie
Vom 30. Mai bis 2. Juni 2024 nahmen 38 Jugendliche an einer Bildungsfahrt nach Berlin teil, gemeinsam mit Mitgliedern des kommunalen Jugendparlaments Limburg und Teilnehmenden des Jugendforums der PfD Hadamar/ Elz. Ihre Zeitreise umfasste eine Vielzahl von Veranstaltungen, die historische, politische und kulturelle Aspekte Deutschlands beleuchteten.
Den Auftakt der Bildungsfahrt bildete die beeindruckende Film- und Lichtprojektion „Menschen und Parlament – 75 Jahre. Demokratie lebendig“ am Marie-Elisabeth-Lüders-Haus. Die Installation, die sich auf fünf Projektionsflächen erstreckte, bot eine visuelle Reise durch 75 Jahre deutscher Geschichte. Beginnend mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Entstehung des Grundgesetzes, zeigte die Projektion den Weg der Bundesrepublik Deutschland zur Demokratie. Ebenso wurde die parallele Entwicklung der DDR als sozialistischer Staat thematisiert. Die eindrucksvolle Inszenierung vermittelte nicht nur historische Fakten, sondern auch die ständigen Veränderungen und Herausforderungen, denen sich die deutsche Gesellschaft in den letzten sieben Jahrzehnten gegenübersah.
Die Stadtrundgänge durch Berlin führten die Jugendlichen zu bedeutenden historischen und kulturellen Orten Berlins. Stationen wie die Museumsinsel, der Berliner Dom, das Humboldt-Forum und das Denkmal zur Erinnerung an die Bücherverbrennung 1933 boten Einblicke in die wechselvolle Geschichte der Stadt. Besondere Aufmerksamkeit galt dem Brandenburger Tor und dem Regierungsviertel, wo die Gruppe auch die Russische Botschaft und den Aktionsbereich zum Ukraine-Krieg besichtigte.
Ein weiterer Programmpunkt war der Besuch des Deutschen Bundestages. Die Jugendlichen hatten die Gelegenheit, die Dachterrasse und die Kuppel des Reichstagsgebäudes zu besichtigen.
Der Besuch im Museum „Tränenpalast“ am Bahnhof Friedrichstraße verdeutlichte die emotionale Dimension der deutschen Teilung. Die Ausstellung „Ort der deutschen Teilung“ zeigte den Alltag und die Herausforderungen der Menschen während der Zeit der Berliner Mauer. Die persönlichen Geschichten und Zeitzeugenberichte ermöglichten es den Jugendlichen, die Einschnitte und das Leid der Teilung nachzuvollziehen.
Die Open-Air-Ausstellung „75 Jahre – 75 Orte – 75 Geschichten“ der Bundeszentrale für politische Bildung zeigte die Gründungsgeschichten der Bundesrepublik und der DDR an 75 verschiedenen Orten.
Im Deutschen Historischen Museum konnten sich die Teilnehmenden in der Ausstellung „Roads Not Taken. Oder: Es hätte auch anders kommen können“ mit alternativen Verläufen der deutschen Geschichte auseinandersetzen. Die Ausstellung zeigte, wie verschiedene Wendepunkte anders hätten verlaufen können und welche Auswirkungen diese alternativen Szenarien auf die deutsche Geschichte gehabt hätten. Diese Perspektive schärfte das Bewusstsein dafür, dass Geschichte nicht nur aus festgelegten Ereignissen besteht, sondern auch durch Zufälle und Entscheidungen beeinflusst wird.
Die Ausstellung „Berlin Global“ im Humboldt Forum beleuchtete die Verflechtungen Berlins mit der Welt. Auf 4.000 Quadratmetern erfuhren die Jugendlichen, wie globale Ereignisse die Stadt beeinflussten und wie Berlin seinerseits weltweit wirkte. Themen wie Revolution, Krieg, Mode und Grenzen wurden interaktiv und dialogisch dargestellt, was das Verständnis für die globale Vernetzung Berlins vertiefte.
Einige Teilnehmende besuchten die East Side Gallery, das längste erhaltene Stück der Berliner Mauer, das nach der Wende von Künstlern bemalt wurde, und das Futurium, das Haus der Zukünfte, das einen Blick in die Welt von morgen wirft und den Beitrag von Wissenschaft, Forschung und Technologie für die Gestaltung der Zukunft aufzeigt. Die Jugendlichen konnten sich in der Ausstellung mit verschiedenen Zukunftsentwürfen befassen. Dabei wird der Zusammenhang zwischen Mensch, Natur und Technik aus verschiedenen Perspektiven betrachtet.
Einen Höhepunkt bildete der Besuch der Ausstellung „Zerreißprobe. Kunst zwischen Politik und Gesellschaft 1945 – 2000“ in der Neuen Nationalgalerie. Die Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist durch eine Vielfalt an Materialien, Medien und Methoden bestimmt. Gleichzeitig stand kaum eine Ära so unter dem Zeichen von Teilung und Zerrissenheit aber auch Erneuerung. Holocaust und Krieg, Aufbruch und Emanzipation, Kalter Krieg und Mauerfall führten zu Spannungen innerhalb der Gesellschaft sowie zu fundamentalen Neuausrichtungen in der bildenden Kunst. 14 Kapitel greifen zentrale künstlerische wie gesellschaftliche Themen auf. Die Ausstellung zeigt Gemälde, Objekte, Fotografien und Videoarbeiten aus der Bundesrepublik und der DDR, Westeuropa und den USA sowie künstlerische Entwicklungen aus den ehemaligen sozialistischen Staaten. Diese Ausstellung verdeutlichte, wie Kunst auf gesellschaftliche Veränderungen reagiert und diese mitgestaltet.
Die Bildungsfahrt konnte zum wiederholten Mal ein vielfältiges, umfangreiches Programm bieten, wobei immer auch Raum war für spontane Ereignisse, Erlebnisse und Begegnungen, sei es eine Fridays for Future Kundgebung oder die Vorbereitungen der Fußballeuropameisterschaft am Brandenburger Tor.
23. Mai 2024 - 75 Jahre Grundgesetz
Zum Tag des Grundgesetzes fand auf dem Europaplatz in Limburg eine Feierstunde statt, die von Kreistagsfraktionen des Landkreises Limburg-Weilburg organisiert wurde.
Jugendliche der Kulturenwerkstatt lasen ausgewählte Passagen des Grundgesetzes – darunter Artikel 1 („Die Würde des Menschen ist unantastbar“) und Artikel 3 („Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich“) – und setzten diese kreativ in Szene. Durch die gemeinsame Lesung und gezielte Bewegungen nahmen sie unterschiedliche Positionen vor dem Publikum ein und ließen die Texte lebendig werden.
Selbstverständlich wurden auch die Verfassungshaltestellen der Kulturenwerkstatt zu diesem Anlass rund um den Europaplatz aufgebaut
Ein großes Dankeschön gilt den Organisatorinnen und Organisatoren der Veranstaltung und besonders Frau Marion Schardt-Sauer, mit der auf unkomplizierte und sehr direkte Weise das Wirken der Jugendlichen in das Programm integriert werden konnte.
Gönn dir eine gute Verfassung - 75 Jahre Grundgesetz
Jugendliche der Kulturenwerkstatt, die größtenteils die Adolf-Reichwein-Schule besuchen, haben den 75. Geburtstag des Grundgesetzes am 23. Mai 2024 zum Anlass genommen und eine Aktion entwickelt, mit der sie Menschen auf die Bedeutung des Grundgesetzes aufmerksam machen wollen. Unter dem Motto „Gönn Dir eine gute Verfassung“, haben sie Verfassungshaltestellen entworfen, die im öffentlichen Raum aufgestellt werden können und zur Mitnahme eines Grundgesetzbuches einladen. Die Säulen der Haltestellen sind in Kooperation mit der Holzwerkstatt der Wohnungslosenhilfe der Caritas Limburg während eines Wochenendworkshops entstanden. Während eines weiteren Workshops wurden die Säulen mit Schildern und Prospekthaltern ergänzt, sodass sie in der Zeit rund um den 23. Mai an Schulen und anderen öffentlichen Orten aufgestellt werden konnten.
Das Grundgesetz ist für die Kulturenwerkstatt seit jeher der zentrale Ausgangspunkt sämtlicher Aktivitäten ihrer Jugendarbeit. Auch ohne besonderen Anlass befassen sich Projekte der Kulturenwerkstatt regelmäßig ausdrücklich mit den Inhalten des Grundgesetzes.
Steter Tropfen Lernzeit
Jeden Mittwoch ab 14.00 Uhr kommen Schülerinnen und Schüler in der Kulturenwerkstatt zusammen, um gemeinsam zu lernen und Hausaufgaben zu machen. Unterstützt von Diana, Nicole, Annie und Tobias können offene Fragen geklärt werden. Die Hürden beim Verstehen von Aufgaben und Texten von jungen Menschen, die ihre Kenntnisse der Deutschen Sprache noch am Entwickeln sind, werden abgebaut. Theoretische Sprachkenntnisse werden in der Praxis umgesetzt und vertieft.
Bei Mathe, Bio, PoWi und was es sonst noch gibt, steht den Schülerinnen und Schülern natürlich auch Unterstützung zur Seite.
Der Aspekt des Lernens durch Lehren kommt durch gegenseitige Unterstützung ebenfalls zum Tragen.
Das Angebot ist freiwillig und kostenlos und wird durchschnittlich von 20 Jugendlichen genutzt.
Welttag der Poesie
Seit Ende Januar haben wir uns in der Wortwerkstatt mit Poesie beschäftigt. Unsere Idee war es Postkartenpoesie für den Welttag der Poesie zu gestalten. Also haben wir uns auf die Suche nach Gedichten aller Art gemacht. Von klassischer Lyrik bis hin zu zeitgenössischen Versen – kein Gedichtband in der Bibliothek der Kulturenwerkstatt blieb unentdeckt. Sobald wir ein passendes Gedicht gefunden hatten, haben wir uns an die kreative Arbeit gemacht. Jede Postkarte ist zu einer kleinen Leinwand geworden. Mit Zeichnungen, Collagen und Farben sind dann alle Gedichte kreativ ergänzt worden.
Wir freuen uns sehr, dass wir unsere Postkartenpoesie in der Dombibliothek präsentieren dürfen. Unser Koffer gefüllt mit Gedichten dient nicht nur als Ausstellungsort, sondern auch als Verteilstelle für die Karten. Alle Besucherinnen und Besucher der Bibliothek haben ab dem 21. März die Möglichkeit, sich eine Postkarte mitzunehmen. Die Idee, Gedichte in Postkartenform zu präsentieren, ist nicht nur eine Hommage an die traditionelle Form des Gedichteaustauschs, sondern ist auch einfach eine Gelegenheit, sich an der Poesie zu erfreuen und die Postkarten können auch als Lesezeichen eingesetzt werden.
Der 21. März wurde von der UNESCO zum Welttag der Poesie ernannt. Seit dem Jahr 2000 wird dieser Tag jährlich gefeiert, um die Vielfalt des kulturellen Erbes der Sprache und die Bedeutung mündlicher Traditionen zu würdigen. Weiterhin soll ein interkultureller Austausch gefördert werden.
Historisches Museum Frankfurt
Am Samstag, den 17. Februar, haben wir einen Ausflug nach Frankfurt ins Historische Museum gemacht. Wir haben die Ausstellung “Demokratie: Vom Versprechen der Gleichheit” und Teile der Dauerausstellung des Museums besucht. Einige von uns haben auch die Ausstellung mit Fotos von Barbara Klemm angeschaut. Zu sehen waren hier tolle Bilder von Menschen und Orten aus und in Frankfurt seit den 1960er Jahren.
Zuerst haben wir uns in Limburg am Bahnhof getroffen und sind dann mit dem Zug nach Frankfurt gefahren. Vom Hauptbahnhof haben wir die Straßenbahn zum Römerberg genommen. Das Wetter war für Februar echt gut und es waren viele Leute unterwegs. Überall haben die Leute vor den Cafés gesessen und hatten gute Laune. Bevor wir ins Museum gegangen sind, haben wir uns noch den Ort angeschaut, wo am 10. Mai 1933 nationalsozialistische Studenten die Bücher von Schriftstellern, Wissenschaftlern, Publizisten und Philosophen verbrannten. Dort befindet sich jetzt eine Gedenktafel. Im Museum sind wir sehr freundlich begrüßt worden und haben zuerst unsere Aufgabe besprochen, denn gemeinsam wollten wir die Ausstellung und das Museum checken. Dafür haben wir eine Umfrage erstellt, die wir an unseren Handys bearbeiten konnten. Wir wollten zum Beispiel checken wie interessant die Ausstellung für uns ist, ob wir sie weiterempfehlen, ob wir die Inhalte gut verstehen können und so weiter. Gut ist, dass wir uns in so vielen Projekten mit dem Grundgesetz beschäftigt haben, denn so konnten wir viele Dinge noch besser verstehen. Besonders Spaß gemacht haben uns die interaktiven Elemente der Ausstellung.
Es war wieder einmal ein toller Ausflug in ein Museum und wieder haben wir festgestellt, wie willkommen man hier ist, wie man sich treiben lassen kann und ohne Stress das entdecken kann was einen auch wirklich interessiert. Wir haben viel miteinander über die Ausstellungsstücke, über Demokratie, das Grundgesetz, über Frankfurt und Umgebung, die BRD, auch über andere Länder und darüber, wie alles miteinander verbunden ist, gesprochen, hatten aber auch Gespräche mit anderen Besucherinnen und Besuchern und Mitarbeitenden des Museums.
Die Ausstellung “Demokratie: Vom Versprechen der Gleichheit” kann man noch bis zum 11. August 2024 im Historischen Museum in Frankfurt besuchen.
Nach dem Besuch im Museum, haben wir dann noch gemeinsam einen Snack eingenommen. Das war natürlich auch toll. Wir haben viel geredet und gelacht und sind dann wieder zurück nach Limburg gefahren.
Demokratie verteidigen
„Eine Jungendgruppe, zu der einige Migranten gehören, mahnt an Grundrechte und verteilt – Grundgesetze. Wie passend. Vielleicht ist das der gemeinsame Nenner, an dem sich in Zukunft alles messen lassen muss.“
Dies stellten die Autoren der Tageszeitung Mittelhessen in ihrem Artikel über die Demonstration zur Verteidigung der Demokratie am 20.01.2024 in Limburg abschließend fest.
Wie schön, dass unser Anliegen erkannt wurde und auf die Weise Erwähnung fand. In der Kulturenwerkstatt ist seit jeher der zentrale Orientierungspunkt das Grundgesetz, da es das einzig verbindlich verbindendende Element des Zusammenlebens in Deutschland ist.
Als wir am Donnerstag, den 18.01., von den für das darauffolgende Wochenende geplanten Demonstrationen erfuhren, riefen wir kurzfristig eine Onlinezusammenkunft unserer Initiativgruppe ein. Zunächst stand die Frage im Raum, ob es nicht besser sei in Frankfurt zu demonstrieren, doch schnell war klar, dass wir dort vertreten sein wollten, wo unser Lebensmittelpunkt ist, also in Limburg.
Klar war auch, dass wir nicht gegen eine Partei oder Menschengruppe demonstrieren wollten, sondern für Demokratie und das alle Menschen in Deutschland schützende Grundgesetz. Zum Glück hatten wir noch rund 200 Exemplare davon vorrätig, die wir in Taschen verpackten, unter uns aufteilten und während des Demonstrationszuges, an dem trotz klirrender Kälte rund 3000 Menschen teilnahmen, verteilten.