Growing Kids
Das Projekt richtete sich an 10 Vorschulkinder der Kindertagesstätte St. Georg, in der Menschen aus 23 Nationen zusammenkommen. Der Zielgruppe mit hohem Migrationsanteil und reduzierten finanziellen Möglichkeiten vieler Eltern wurde ein kostenfreies Angebot außerhalb der Kita-Zeit zur sinnvollen Freizeitgestaltung geboten. Zusätzlich sollten sich die Kinder spielerisch und musikalisch mit den Themen Demokratie, Vielfalt, Gleichberechtigung und Kinderrechten auseinandersetzen. Das Projekt förderte neben Sprache eine Ich-Stärkung und Kreativität, um die Teilnahme an Bildung und gesellschaftlichem Leben in Deutschland zu ermöglichen. Nach einer organisatorischen Vorbereitungsphase begann im November die Projektzeit, in der zweimal wöchentlich dienstags und donnerstags Inhalte erarbeitet, Texte überarbeitet und eingeübt sowie Texte/Inhalte audiotechnisch aufgenommen wurden. Als Medienprodukt entstand ein Rapsong mit dem Titel „Demokratie im Kopf“. Die Livedarbietung wurde coronabedingt verschoben und zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
Vom Wort zum Werk
Von August bis November 2020 wurde das Projekt „Vom Wort zum Werk“ im Rahmen des Förderprogramms „Kulturkoffer Hessen“ in einer Covid-19-Edition durchgeführt.
Überblick der Veranstaltungen, Maßnahmen und Treffen:
– Impulsworkshop in Präsenz (August)
– wöchentliche Treffen in Präsenz in Kleingruppen, zusätzlich Onlinemeetings (August bis Oktober)
– Intensivworkshop in Präsenzform und Online (Oktober)
– Medienworkshops in Form von zwei Wochenendveranstaltungen (Oktober und November)
Faktisch umgesetzte inhaltliche Arbeit
– Erste Auseinandersetzung mit den Themen Angst – Zuversicht
– Vorleseaktion: Gefühle in Wörter packen
– Miese Gedanken
– Aktion I im öffentlichen Raum – Hingeschaut
– Aktion II im öffentlichen Raum – Mitgehört
– Materialsammlung
– Das Gedicht: Wie geht es Dir?
– Aktion III im öffentlichen Raum – Frieden
– Üben, Üben, Üben
– Drehbuch und Aufnahmen
Für alle Teilnehmenden bedeutete das Projekt eine Schulung und Erweiterung ihrer Sprach-, Lese- und Schreibkompetenzen. Medienkompetenz und Kompetenzen zur Handlungsplanung konnten gesteigert werden. Das Kulturkofferprojekt 2020 war für die Kulturenwerkstatt, alle beteiligten jungen Menschen und vielleicht auch ein bisschen für diese gebeutelte Gesellschaft, einer der stetigen Tropfen auf den heißen Stein, die für dringende Abkühlung gesorgt haben und weiterhin sorgen.
Grundgesetz Artikel 1-5
Der ursprünglich anvisierte mehrtägige Workshop wurde pandemiebedingt angepasst und zum Teil in den digitalen Raum verlegt. Angeleitet von der Medien- und Filmproduktion Mitfuehlgelegenheit fanden Videokonferenzen mit den Teilnehmenden statt, in dessen Rahmen die Projektidee vorgestellt und inhaltlich erarbeitet wurde. Das Grundgesetz hat im Corona-Jahr eine besondere Aufmerksamkeit erfahren, durch die Einschränkung von Grundrechten oder auch durch Verschwörungserzählungen, sodass eine Notwendigkeit besteht, die Kraft der Worte und die Bedeutung des Grundgesetzes für einen demokratischen Rechtsstaat deutlich zu machen. Im Fokus des Projekts standen die unantastbaren Grundrechte als Kern der deutschen Verfassung. In den Onlinetreffen konnten die Teilnehmenden sich mit Freiheits- und Gleichheitsrechten auseinandersetzen. Gemeinsam wurden Möglichkeiten der bildnerischen Umsetzung und Vertonung geplant und eine erste Serie der Artikel 1 bis 5 entwickelt. Wichtig war im Rahmen der Konzeptionierung, dass auf eine neutrale, nicht wertende Wiedergabe bzw. Darstellung geachtet werden sollte. Anschließend konnten die Jugendlichen das Lesen, Betonen und Vortragen der Texte zuhause einüben. Im weiteren Verlauf schloss sich ein Samstag zur Aufnahme der Audiodateien an, darstellende Szenen wurden zunächst nicht umgesetzt. Dazu kamen die Jugendlichen zu Einzelterminen in die Räume der Kulturenwerkstatt. Das entstandene Produkt sind kurze Videoclips der Artikel 1 bis 5 des Grundgesetzes. Zukünftig soll daraus eine Serie entstehen, sodass schlussendlich alle Grundrechte als Bilderhörbuch vorliegen.
Imagefilm Jugendforum - 2020
Im Rahmen eines dreitägigen Wochenendworkshops vom 04. bis 06. September 2020 in Limburg (mit anschließender Postproduktion) wurde mit 11 Teilnehmenden ein Imagefilm für das Jugendforum erstellt. Die eingebundenen Jugendlichen erstellten gemeinsam mit zwei Honorarkräften der Medienproduktion „Mitfuehlgelegenheit“ ein Storyboard zum Thema „Jugendpartizipation“, welches gefilmt, geschnitten und vertont wurde. Das Feedback zeigte, dass die TN und die Workshopleitung sehr zufrieden waren, ein Präsenzangebot in Pandemiezeiten durchführen zu können. Alle Beteiligten waren begeistert von dem „coolen“ und „stylischem“ Ergebnis. Als Projektergebnis entstand ein Videoclip, welcher für die Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung steht.
Book it! - 2020
Das Projekt „Book it!“ fiel zeitlich genau hinein in das Aufkommen der globalen Covid-19-Pandemie, daher gab es im Laufe des Projekts Mitte März einen harten Cut, sodass man das Projekt in „Vor-Corona“ und „Mit-Corona“ unterteilen kann. Die Teilnehmenden wurden über Kooperationen mit zwei Limburger Schulen angesprochen. Um das Ziel zu erreichen, Jugendliche aus bildungsfernen Milieus an Bücher heranzuführen, wurden zunächst Bücher aus dem Bereich Jugendliteratur gelesen sowie in gemeinsamen Diskussionen besprochen und bewertet, begleitet von einer Internetrecherche zu den Autor*innen. Einen weiteren Schwerpunkt bildete die Bibliotheksarbeit der Kulturenwerkstatt. Beginnend mit einer Exkursion zur Phantastischen Bibliothek in Wetzlar wurden für die eigene Bibliothek neue Bücher gekauft, die Jugendlichen archivierten, kategorisierten und organisierten die Ausleihe eigenständig. Bei einem ganztägigen Kreativworkshop am Wochenende ging es vorrangig um die Entwicklung von neuen Wegen der Buchpräsentation. Eine Teilgruppe baute Wegweiser, versehen mit aufwändig gestalteten Schildern, die Orte der Literatur zeigten, zur anschließenden Präsentation im öffentlichen Raum. Eine zweite Gruppe gestaltete außergewöhnliche und in Material und Form verschiedenartige Dioramen, die ganz persönliche Zugänge zu Literatur darstellten. Schließlich nutzten einige Teilnehmer*innen ihr Smartphone, um Kurzvideos über Bücher zu erstellen. Und dann kam Corona….. Auftritte vor Publikum sowie weitere Ausflüge und Workshops als Präsenzveranstaltungen in den Räumen der Einrichtung waren nicht mehr möglich. Zunächst fanden Onlinetreffen statt, um in Kontakt bleiben zu können und weiterhin Literatur zu besprechen und eine Bücherausleihe zu organisieren. Die oftmals schwierigen Wohnkonstellationen führten sehr oft zu Konflikten innerhalb der Familien, zu einem Gefühl der Vereinsamung und Abgeschnittenheit. Trotz all der verfügbaren Medien zeigte sich für die Jugendlichen während des Lockdowns, dass diese Medien keine Ruhepole darstellen konnten. Die Bücher hingegen wurden eingefordert, weil sie eben genau das waren und sind – Möglichkeiten zur Ruhe zu kommen und nicht von einer Informationsquelle zur nächsten zu hechten und Möglichkeiten während des Lesens Momente für sich ganz allein finden und erleben zu können. Um weiterhin kreativ sein zu können und anderen Mut zu machen, wurden in Onlinetreffen und Onlineworkshops Zitate aus Büchern besprochen, diskutiert und dann kreativ umgesetzt. Allein unterwegs in der Natur wurden sie fotografiert und in verschiedenen sozialen Netzwerken geteilt. Der stetige Austausch, die Tatsache eine Aufgabe zu haben, der Kontakt miteinander und das Gefühl, etwas weitergeben zu können, hat vielen Jugendlichen über diese schwierige Zeit hinweggeholfen. Die Ergebnisse worden in kleinen Filmsequenzen festgehalten.